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Sophie Patey Klavier Daniel Lorenzo Klavier

Eric Satie „Vexations“ (Quälereien) für Klavier solo (Dauer etwa 6 Stunden ohne Pause)

Die Stadt ist nicht nur ein realer, sondern auch ein virtueller Ort, der im Bewusstsein seiner Bewohner existiert und lebt. Jede Bedeutung, die irgendein Teil der Stadt für irgendeinen ihrer Benutzer hat, hat im Stadtbild einen realen Anlass, ist aber andererseits auch ein Produkt von Bewusstseins-Vorgängen. Denn auch im Innenleben ihrer Benutzer ist die Stadt lebendig, als komplexes neuronales Ereignis, in dem sie sich als ein äußerer Ort mit dem Innenleben, dem Bewusstsein, dem Unbewussten, den Projektionen und der Phantasie vernetzt.
„Vexations“ – „Quälereien“ nennt Erik Satie sein eigenwilliges Klavierwerk, das er Ende des 19. Jahrhunderts auf nur eine Notenseite brachte. In der Praxis kann es dennoch bis zu 28 Stunden dauern. Der Clou: In sehr langsamem Tempo soll der Interpret das zweizeilige Stück mehrere hundert Mal wiederholen. Den Titel „Vexations“ hält Daniel Libeskind für Satie’sche Tiefstapelei und betont, wie hypnotisch die sich ständig wiederholende Musik wirkt. Deshalb setzt er die immer gleichen Tonfolgen in ruhiger Bewegung zur nächtlichen Stunde ins Sigmund-Freud-Institut. Das lädt ein, über die Töne hinaus und ins Unbewusste hinein zu lauschen.

SO 22. MAI
01:00 - 07:00
Adresse
www.alteoper.de
Bitte beachten Sie
Das Konzert kann über einen Livestream auf www.alteoper.de verfolgt werden.
Kein Ticket erforderlich

Veranstalter

Alte Oper Frankfurt