Quatuor Ébène
Sonnenaufgang
Quatuor Ébène: Pierre Colombet ViolineGabriel Le Magadure ViolineMarie Chilemme ViolaYuya Okamoto Violoncello
Joseph Haydn Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4 "Sonnenaufgangs-Quartett"Benjamin Britten Drei Divertimenti für Streichquartett (1936)Ludwig van Beethoven Streichquartett B-Dur op. 130 (mit Großer Fuge op. 133)
Es ist erst ein paar Jahre her, dass das Quatuor Ébène unser Kammerpublikum mit einem vollständigen Zyklus der Beethoven’schen Quartette begeisterte. Ihre baldige Wiedereinladung war daher ein Muss. Anknüpfend an den gefeierten Beethoven-Zyklus, haben die Ébènes das späte B-Dur-Quartett von Beethoven wieder mit dabei, zusammen mit der „Großen Fuge“. Beethoven schrieb sie zunächst als Finalsatz für dieses Quartett, ersetzte sie später jedoch durch einen „leichteren“ Satz. Für heutige Ohren ist die Große Fuge zwar noch immer nicht „leicht“. Sie stellt jedoch einen durchaus stimmigen Abschluss des Quartetts dar, wie Beethoven ihn ursprünglich vorgesehen hatte.
Eher eine Rarität sind die Kompositionen von Benjamin Britten für Streichquartett. „Marsch“, „Walzer“ und „Burleske“ sind die drei kurzen Divertimenti betitelt. Anklänge an Béla Bartók, Igor Strawinsky und Brittens Lehrer Frank Bridge sind nicht zu überhören, und doch bleibt Britten stets originell und eigenwillig. Es ist kunstvolle und zugleich moderne Unterhaltungsmusik des wohl größten britischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Eröffnet wird das Konzert mit dem beliebten „Sonnenaufgangs-Quartett“ von Joseph Haydn. „The Sunrise“ nannte der Londoner Erstverleger das Werk und gab ihm damit einen etwas eleganteren Titel als die spätere deutsche Bezeichnung. Aber wenn die Violine mit ihrem Kopfsatz-Thema langsam nach oben aufsteigt, dann stellt sich die Assoziation an die aufgehende Sonne so natürlich ein, dass sich die Bezeichnung „Sonnenaufgang“ auch im deutschen Sprachraum durchgesetzt hat.
(Frankfurter Museums-Gesellschaft e.V.)
Dauer des Konzerts: ca. 2 Stunden 15 Minuten inkl. Pause