Jazz im Mozart Saal 2019/20

Musikalische Perspektivwechsel, viermal anders

Seit je haben Jazzmusiker*innen Stellung bezogen zu aktuellen und politischen Themen. Für eine Musik afroamerikanischen Ursprungs war etwa der grassierende Rassismus immer ein Problem, das nicht trennscharf als außermusikalische Angelegenheit beiseitegelassen werden konnte. Eine der klarsten politischen Äußerungen der neueren Jazz-Geschichte war das Album „Not in Our Name“, das auf Initiative des 2014 verstorbenen US-amerikanischen Bassisten Charlie Haden während der Regierungszeit des Präsidenten George W. Bush jr. erschien. Aber auch in Europa gibt es Musikschaffende, die mit ihrer Arbeit über die Musik hinausweisen und Botschaften ans Publikum richten wollen. Wie alle Menschen haben Musiker*innen auch ihre Überzeugungen, ihre Vorbilder und Ideen, die sie engagiert verfolgen. Und manchmal wird, in besonders dringlichen Fällen, ihre Musik zum Medium, mit dem sie Aussagen machen. Es kommen keine Aufrufe oder eindeutigen Positionsbestimmungen dabei heraus – dafür ist die Sprache der Musik in aller Regel zu unscharf. Es sind eher sie umtreibende Gedanken und menschliche Haltungen, die Musiker*innen einnehmen und mit denen sie ihre Hörer zu eigenen Gedanken und Haltungen auffordern wollen. Die Reihe Jazz im Mozart Saal spinnt dabei auf eigene Weise das Thema des Musikfests, „Musik als Bekenntnis“, über die gesamte Spielzeit weiter.

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