Musikfest Fremd bin ich...
„Eine Strasse muss ich gehen, die noch keiner ging zurück“
Texte, Lieder, Gespräche zur politischen Sprengkraft der Romantik
Anselm Weber Intendant des Schauspiel FrankfurtIan Bostridge Tenor und AutorJulius Drake KlavierMax Simonischek RezitationNorbert Abels Moderation
Exil, Flucht, Verlust von Heimat, politische Verfolgung: Diese Themen prägen nicht nur Franz Schuberts „Winterreise“, die im Zentrum des diesjährigen Musikfests steht, sondern auch Anna Seghers’ Roman „Das siebte Kreuz“. Mit der Inszenierung dieses Romans als Bühnenstück ist derzeit Anselm Weber, der neue Intendant des Schauspiel Frankfurt, befasst, Ende Oktober wird er sich mit der Neuproduktion erstmals dem Frankfurter Publikum auch als Regisseur vorstellen. Die parallele Auseinandersetzung mit Fragen nach dem Fremdsein im eigenen Land, Fragen, wie sie besonders die Romantik prägten, ist Anlass für einen gemeinsamen Abend der Alten Oper und des Schauspiels. Mit Liedern von Beethoven und Schubert, mit Texten, vor allem aber im Gespräch tasten sich die Akteure des Abends – der Tenor und Buchautor Ian Bostridge, der Schauspieler Max Simonischek und Anselm Weber – an eine Zeit heran, in der die Suche nach der Positionierung innerhalb der Gesellschaft für viele Künstler mit einer Erfahrung der Entfremdung verbunden war. Anselm Weber wird dabei zugleich auch einen Einblick in seine Neuproduktion geben. Und der britische Tenor Ian Bostridge, der sich mit seinem „Winterreise“-Buch auch als glänzender Historiker erwiesen hat, komplettiert den Abend mit seiner Interpretation von Liedern Ludwig van Beethovens und Franz Schuberts.
Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des Schwerpunktthemas "Transit"