Mitten am Rand

EIN ABEND FÜR MAGDA SPIEGEL

online ab € 20,-
Sonntag 26. Mai 2024
20:00, Mozart Saal
Magda Spiegel Magda Spiegel © Wonge Bergmann (Reproduktion Porträtfoto)

Zanda Švēde Mezzosopran Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters: Ingo de Haas, Jörg Hammann ViolineThomas Rössel ViolaMikhail Nemtsov VioloncelloSimone di Felice KlavierBirgitta Assheuer SprecherinHelge Heynold SprecherKaren Allihn Konzeption, Texte und Dramaturgie

Max Bruch: „Kol Nidrei“ op. 47 für Violoncello und Klavier
Arien aus Opern von Gluck, Verdi und Saint-Saëns
Lieder von Schubert, Wagner und Hindemith
Kammermusik von Anton Webern und Gideon Klein
sowie Texte, Bilder und Tondokumente


Zeitgenossen rühmten sie als eine der größten Sängerinnen des deutschsprachigen Operntheaters; vielen galt ihre Stimme als „Jahrhundertblume“: Magda Spiegel, 1887 in Prag geboren, 1944 in Auschwitz ermordet. Ihr Schicksal steht stellvertretend für dasjenige unzähliger jüdischer Künstler*innen, die dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
1917, gerade einmal 30 Jahre alt, kam Magda Spiegel nach Frankfurt und stieg hier als Erste Altistin des Opernhauses schnell zum Star auf – in jenem prächtigen, dann im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Gebäude, das 1981 als Konzert- und Kongresszentrum Alte Oper wiedereröffnet wurde. Hier, an Magda Spiegels einstiger Wirkungsstätte, aus der sie nach Herabsetzungen und Verleumdungen 1935 verdrängt wurde, soll einen Abend lang ihr Leben erzählt und ihre Sangeskunst gewürdigt werden: mit Texten und Zitaten, Dialogen und Szenen sowie mit Liedern und Arien, die sie gern und oft auf die Bühne gebracht hat. Außerdem erklingen Instrumentalwerke, die den Zeitgeist einfangen und so an Magda Spiegel erinnern. Denn „ohne Erinnerung gibt es keine Kultur. Ohne Erinnerung gäbe es keine Zivilisation, keine Gesellschaft, keine Zukunft“, wie es der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel einmal formuliert hat – ganz im Sinne eines alten jüdischen Sprichwortes: „Das Geheimnis der Versöhnung liegt in der Erinnerung.“

Im Anschluss an das Konzert
Gemeinsamer Ausklang mit den Künstler*innen im Clara Schumann Foyer