Aris Quartett

Mittwoch 17. Oktober 2018
20:00, Mozart Saal
Array

Anna Katharina Wildermuth ViolineNoémi Zipperling ViolineCaspar Vinzens ViolaLukas Sieber Violoncello

Johann Sebastian Bach Contrapuncti I - IV aus "Die Kunst der Fuge" BWV 1080Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c- Moll op. 110Ludwig van Beethoven Streichquartett cis-Moll op. 131

Dass die Kunst der Fuge Johann Sebastian Bach besonders am Herzen lag, zeigt die Sorgfalt, mit der er die Drucklegung des Werkes begleitete. Nicht ein anonymer Notenstecher eines Verlagshauses, sondern der Komponist selbst ritzte Noten, Pausen und Triller in die Kupferplatten. Auf vier Systemen war das Werk geschrieben, optisch durchaus wie für ein Streichquartett, allerdings mit einer Menge von Noten, die weder von Violine, Viola oder Violoncello gespielt werden konnten, da die Stimmen immer wieder den Tonumfang der Instrumente unterschreiten. Für wen war dieses Gipfelwerk der Kontrapunktik dann geschrieben? Für die Handvoll Spezialisten, die beim Lesen von Musik schon in Verzückung geraten?

Öfters hatte Bach seine Adressaten als „Kenner und Liebhaber dergleichen Arbeith“ tituliert, und da dürfte sich jeder angesprochen fühlen, der das Notenlesen beherrschte und die immense Genialität des Schöpfers zu würdigen wusste. Das Werk allerdings zum Klingen zu bringen, auf dem Cembalo, der Orgel oder sonst wie – darauf musste die musikalische Welt bis 1927 warten. Wolfgang Gräser hatte das Werk für großes Orchester instrumentiert und unter großem Beifall in der Leipziger Thomaskirche erstaufgeführt. In der Folge entstanden Bearbeitungen der Kunst der Fuge – allesamt mit dem Ziel, das Stück spiel- und hörbar zu machen – auf der Orgel, dem Cembalo, dem Klavier und auch für das Streichquartett. Wenn das Aris-Quartett nun die ersten vier Fugen spielt, von Bach übrigens Contrapuncti genannt, darf man gerne an Mozart denken, der wiederum Bachsche Klavier-Fugen fürs Streichquartett bearbeitet hat.

Entstanden ist das Aris-Quartett auf denkbar ungewöhnliche Weise: 2009 wurden an der Frankfurter Musikhochschule vier Streicher für ein Haydn-Projekt gesucht. Hubert Buchberger, Professor für Kammermusik, fand vier junge Musiker, jeder ein herausragender Solist und damals noch als Jungstudenten zwischen 15 und 18 Jahre alt, und setzte sie kurzerhand zu einem Streichquartett zusammen. Man kannte sich nicht, und doch entstanden bald Freundschaften; nach Abschluss des Studiums und ersten kleineren Erfolgen entschlossen sich die Absolventen, den nicht einfachen Schritt zum professionellen Ensemble gemeinsam zu gehen. Belohnt wurde das Aris Quartett mit Auszeichnungen unter anderem beim ARD-Wettbewerb 2016 in München und mit der Verleihung des Kammermusikpreises der Jürgen-Ponto-Stiftung.

Konzertdauer: 1 Stunde 45 Minuten inkl. Pause

Mit freundlicher Unterstützung der Deutsche Bank Stiftung

L