Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Very British

Sonntag 10. Dezember 2023
11:00, Großer Saal
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Frankfurter Opern- und Museumsorchester Antonello Manacorda LeitungMaximilian Hornung Violoncello

Ralph Vaughan Williams Fantasie auf ein Thema von Thomas Tallis für StreicherEdward Elgar Cellokonzert e-Moll op. 85Antonin Dvořák Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

Konzerteinführung „vor dem museum“ mit Andreas Bomba um 10:00 im Großen Saal

Es war ein denkwürdiges Museumskonzert, an jenem 7. November 1890 im Frankfurter Saalbau. Clara Schumann spielte ein Klavierkonzert von Frédéric Chopin, und nach der Pause dirigierte Antonín Dvorák höchstselbst seine neue Sinfonie, die heute als seine achte gezählt wird. Anschließend nahm er sie mit auf eine Englandreise, wo er sie mehrfach dirigierte und auch verlegen ließ. So war die Achte lange Zeit in England weitaus populärer als auf dem Kontinent, bis sie sich auch hier als eine der großen Sinfonien des böhmischen Romantikers etablierte.
Den Engländer Edward Elgar zog es in umgekehrter Richtung mehrfach nach Deutschland, um zunächst in Leipzig und später in München und Bayreuth vor allem die Musik Richard Wagners kennenzulernen. Zurück auf der Insel, entwickelte er seinen ganz eigenen britischen Stil, der im großartigen Cellokonzert aus dem Jahre 1919 seinen Höhepunkt und zugleich melancholischen Abschluss fand. Nach dem Tode seiner Frau Caroline Alice im selben Jahr und dem Untergang einer humanistischen und kosmopolitischen Welt im Ersten Weltkrieg komponierte er nicht mehr.
Ein Werk von Elgar stand auch auf dem Programm, als die Tallis-Fantasie von Ralph Vaughan Williams 1920 uraufgeführt wurde. In ihr greift er auf ein Thema des Renaissance-Komponisten Thomas Tallis zurück und knüpft damit an den Geist der frühen englischen Musiktradition an, die er – ebenso wie Elgar – wiederbelebte und fortführte.
(Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V.)


Dauer des Konzerts: ca. 2 Stunden 10 Minuten inkl. Pause