Musikfest
Nachmittag eines Fauns
Florian Hecker Performance
"FAVN"
Florian Hecker Performance
„Irritierend“ ist einer der Begriffe, die gerne verwendet werden, wenn es darum geht, die Arbeiten Florian Heckers in Worte zu fassen. Denn Florian Hecker füllt Räume mit Klang, und er tut dies auf derart unerhörte Art und Weise, dass es schlichtweg zu banal erscheint, den 1975 Geborenen als Soundkünstler zu bezeichnen. Dieses Spiel mit dem sinnlich Erfahrbaren, das sich aus jeglicher Analyse herauszuwinden scheint, konnten unter anderem Besucher der vergangenen documenta wie auch des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main eindrücklich erleben. Klangereignisse, die sich im Raum und in der Bewegung des Rezipienten erschließen, prägen auch die neue Arbeit Florian Heckers, mit der der Künstler einen eigenen Beitrag zum Musikfest der Alten Oper leistet. Zum ersten Mal begibt sich Florian Hecker damit aus dem Zusammenhang der Bildenden Kunst heraus und dafür hinein in den Konzertsaal. Ganz direkt nimmt er in seinem Werk Bezug auf Debussys „Prélude à l’après-midi d’un faune“ wie ebenso auf die dichterische Vorlage Stéphane Mallarmés und die choreographische Umsetzung durch Vaslav Nijinsky aus dem Jahr 1912. In allen drei Werken sieht Hecker vor allem die Kluft zwischen den Erwartungshaltungen des Publikums und deren Nichterfüllung in der Kunst. Auch sein neues Werk zwingt zur Beschäftigung mit der eigenen Wahrnehmung von Realität und Fiktion. Und inmitten der computergenerierten Klänge erlebt der Zuhörer keine zielgerichtete Erzählung, sondern das Stehenbleiben und einen überflüssig gewordenen Zeitbegriff.
Mit freundlicher Unterstützung
der
Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt
und der
Backhausen GmbH