Besetzung
Programm
Begleitprogramm
Konzerteinführung
„Mehr für einen Caruso als einen Paganini“ habe er sein Violinkonzert geschrieben, sagte Korngold. Was bedeutet: Mut zum sanglichen Schmelz. Das macht Renaud Capuçon mit seinem so voll-samtigen Geigenton zum idealen Interpreten und die 11. Sinfonie von Schostakowitsch zum kantigen Kontrapunkt. Diese Sinfonie kommt einer Geschichtsstunde gleich. Ihr Titel „Das Jahr 1905“ bezieht sich auf den „Petersburger Blutsonntag“ und das Massaker an demonstrierenden Arbeitern vor dem Zarenpalast. Sie ist hier plastisch zu hören: Die Anspannung, die Konfrontation zwischen Volk und Macht, die Trauer um die Toten. Revolutionsgesänge, Arbeiterhymnen, Protestlieder, das ist das Material, aus dem Schostakowitsch eine kraftvoll-bildhafte Sinfonie gestaltet – die sich ebenso auch auf das Entstehungsjahr 1957 mit dem gerade erst blutig niedergeschlagenen Ungarn-Aufstand beziehen lässt wie auf unsere Tage. Mit ihr setzen Alain Altinoglu und das hr-Sinfonieorchester in dieser Saison ihre Einspielung aller Schostakowitsch-Sinfonien fort. Körperlich, energetisch, und mit einer mächtigen Schlagzeugbatterie ausgestattet ist auch „Alaraph“, dieses zum ersten Mal in Deutschland zu hörende Werk der Fokus-Künstlerin Unsuk Chin. Den Titel lieferte einer der so bezeichneten „Herzschlagsterne“, deren Pulsieren der Herzfrequenz in einem Elektrokardiogramm ähnelt. (hr-Sinfonieorchester)
