Konzertante Oper

hr-Sinfonieorchester

Samstag 10. September 2016
20:00, Großer Saal
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hr-Sinfonieorchester Andrés Orozco-Estrada LeitungPeter Bronder HerodesMichaela Schuster HerodiasEmily Magee SalomeWolfgang Koch JochanaanBenjamin Bruns Narraboth

Richard Strauss Salome - Oper in einem Akt nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde

»Was ist es, das du haben möchtest, Salome?«, fragt Herodes seine Tochter, weil sie endlich getanzt hatte für ihn. Salome lächelt, die A-Klarinette trillert im dreifachen Pianissimo. Sie selbst, ganz leise: »Den Kopf des Jochanaan«. In einer Silberschüssel, »zu meiner eigenen Lust«. Um ihn, der sie zurückwies, endlich doch zu küssen. Es ist der wohl maßlosteste und grauenerregendste Wunsch der Operngeschichte, den Richard Strauss da in Töne gesetzt hat. Und diese Töne sind: rauschhaft, obsessiv, ein fiebriger Sog in Richtung Abgrund. Es kommt selten vor, dass das hr-Sinfonieorchester eine Opernpartitur vor sich hat – doch diese »Salome« ist auch Oper in ihrer konzentriertesten Form, so ganz ohne Nebenschauplätze, ohne Bühnenkonventionen, ohne jedes Seitenthema. So ausladend Strauss 1911 seinen »Rosenkavalier« anlegte, so kompakt und atemlos, ja radikal, hatte er wenige Jahre zuvor die »Salome« auf die Bühne gebracht. Salomes berühmter Schleiertanz gehört zwar zum sinfonischen Standardprogramm, die ganze Oper aber ist ein hoch expressiver Solitär in dieser Saison.