Musikfest
Nachmittag eines Fauns

Christiane Karg, Sopran

Dienstag 04. Oktober 2016
20:00, Mozart Saal
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Christiane Karg SopranMalcolm Martineau KlavierClara Andrada de la Calle FlöteSophie Patey KlavierThaddeus Watson FlöteUlrich Büsing KlarinetteSven van der Kuip KlarinetteJosé Luis Garcia Vegara OboeBettina Linck Harfe Hába Quartett Streichquartett

Claude Debussy SyrinxClaude Debussy Chansons de BilitisMaurice Ravel 3 Poèmes de Stéphane MallarméMaurice Delage 4 Poèmes hindousClaude Debussy Prélude à l'après-midi d'un faune
(Bearbeitung für Flöte und Klavier)
Anton Webern 5 Lieder nach Gedichten von Richard Dehmel:
Ideale Landschaft
Nächtliche Scheu
Am Ufer
Himmelfahrt
Helle Nacht
Richard Wagner Wesendonck-Lieder WWV 91

Im Anschluss
gegen 22:00 im Foyer Ebene 2
An der Bar mit Christiane Karg
Moderation: Konrad Kuhn
Eintritt frei, Dauer: ca. 20 Min.

An diesem Abend mit Christiane Karg begegnen wir dem das Musikfest begleitenden Pan und seiner Flöte in anderem Kontext: Denn Bilitis, die imaginäre Hauptgestalt der drei ätherischen „Chansons de Bilitis“, die Claude Debussy 1897 nach Texten des belgischen Lyrikers Pierre Louÿs komponierte, trifft gleich im ersten Lied auf den Hirtengott und erlernt von ihm das Flötenspiel – bevor sich daraus ein kleines amouröses Abenteuer entspinnt ...
Die nicht nur dem Frankfurter Publikum bestens bekannte Sopranistin und ihre Musikerkollegen werfen mit diesem Programm Schlaglichter auf das Fin de siècle und seine Kammermusik, die duftende Poesie atmet, aber auch von einer Zeit der Übergänge kündet. Dabei kommt auch Stéphane Mallarmé, Dichter des „Nachmittags eines Fauns“ zu Wort. Wie sehr sich an dessen Versen musikalische Einfälle entzünden konnten, illustriert der Fall eines kleinen Rechtsstreits: Zur gleichen Zeit hatten Claude Debussy und Maurice Ravel drei identische Gedichte Mallarmés zur Vertonung ausgewählt. Zunächst wurde das Nutzungsrecht von den Erben Mallarmés allein Ravel erteilt – erst auf Ravels Intervention hin durfte auch Debussy die drei Gedichte vertonen. „Die Geschichte mit der Mallarmé-Familie und Ravel ist alles andere als lustig“, resümierte Debussy im Jahr 1913. Und schließlich bringt dieser kammermusikalische Abend rund um den „Faun“ auch noch eine Begegnung mit dem zentralen Werk des Musikfests: Die Bearbeitung des „Prélude à l’après-midi d’un faune“ für Klavier offenbart Blicke unter die Oberfläche, ohne die schillernden Klangfarben des Orchesters tritt die einzigartige Struktur des Werkes umso plastischer hervor.

Mit freundlicher Unterstützung
der
Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt