Jubiläumskonzert: 70 Jahre

Borodin Quartett

Donnerstag 16. April 2015
20:00, Mozart Saal
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Borodin Quartet Ruben Aharonian, Violine
Sergej Lomovski, Violine
Igor Naidin, Viola
Vladimir Balschin, Violoncello

Alexander Borodin Streichquartett Nr. 2 D-Dur Piotr Iljitsch Tschaikowsky Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 22Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110

Unmittelbar aus dem innersten Ich

Gibt es einen „russischen“ Tonfall? Etwas Spezifisches, das Komponisten und Interpreten aus dem Osten Europas eigen ist und sie vereint? Vielleicht sind es weniger die Weite der Landschaft, das Gefühl, die Melancholie, die der russischen Seele gerne zugeschrieben werden, als der Umstand, dass viele Komponisten sich nicht so sicher waren und gerne in die Musiklandschaften des Westens schauten, um zu lernen und erst danach eigene Versuche in den klassische Besetzungen zu starten. Borodin, eigentlich ein Mitglied des auf nationale Wurzeln sich besinnenden „Mächtigen Häuflein“, verbindet in seinem 2. Quartett perfektes Handwerk mit lyrischem Empfinden und dichter Atmosphäre. Etwas „wirklich Durchfühltes und unmittelbar aus dem innersten Ich Geflossenes“ schrieb der weitgereiste Peter Tschaikowsky im ersten Satz seines 2. Quartetts. Und Schostakowitschs 8. Quartett ist als Reflex auf die Zerstörung Dresdens in die Geschichte eingegangen – das persönliche Requiem eines nicht am russischen Wesen, sondern an Unfreiheit und Unterdrückung leidenden Komponisten.

Veranstaltungsende ca. 21.45 Uhr