Besetzungsänderung
Musikfest Opus 131 - Aufbrüche in der Musik

Les Musiciens du Louvre
Grenoble

Samstag 27. September 2014
20:00, Großer Saal
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Les Musiciens du Louvre Grenoble Marc Minkowski LeitungGérard Caussé Viola (anstelle von Nils Mönkemeyer)

Hector Berlioz Harold en Italie op. 16Franz Schubert Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 "Große C-Dur"

19:00 Großer Saal
Künstlergespräch vor dem Konzert mit
Thibault Noailly, Konzertmeister
Christian Staude, Solokontrabassist
Emmanuel Ceysson, Harfenist
Moderation: Hans-Jürgen Linke

Im Anschluss gegen 22.15 Pausenfoyer Ebene 2:
An der Bar mit Irvine Arditti
Talk, Videos, Hintergründe über Karlheinz Stockhausens Helikopter-Quartett
Moderation: Hans-Jürgen Linke
Eintritt frei

Dieses Konzert wäre die erste Zusammenarbeit von Marc Minkowski und Nils Mönkemeyer gewesen. Leider konnten die hierfür eigens angesetzten Probenzeiten aufgrund unvorhergesehener organisatorischer Probleme nicht realisiert werden, so dass Marc Minkowski und Nils Mönkemeyer vereinbart haben, ihre erste Zusammenarbeit auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. Den Solopart übernimmt nun der Bratscher Gerard Caussé, mit dem Marc Minkowski eine bereits lange währende künstlerische Zusammenarbeit verbindet.

„Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?“ Franz Schuberts berühmter Stoßseufzer ist zum Schlagwort für ein ganzes komponierendes Jahrhundert geworden. Ob so oder anders geäußert – Schubert litt gewaltig unter dem übermächtigen Vorbild Beethovens, doch spornte es ihn gleichzeitig an, in mancher Hinsicht und möglicherweise als einziger seiner Generation über den bedeutenden Zeitgenossen hinauszuwachsen. Les Musiciens du Louvre stellen mit der großen C-Dur-Sinfonie das Werk in den Mittelpunkt ihres Programms, in dem Schubert unüberhörbar musikalisches Neuland betreten und Beethoven endgültig abgeschüttelt hat: In der Behandlung der Zeit – den „himmlischen Längen“, wie Schumann es später ausdrückte – liegt das Neuartige und Eigenständige dieser Sinfonie. Anders als Beethoven formuliert Schubert keine zielorientierten musikalischen Entwicklungen, sondern entfaltet verschiedene Themen, breitet sie aus, lässt die Zeit kreisen und wird damit sogar zum Vorläufer Bruckners. Der zweite Satz, der wie in einem Aufschrei gipfelt, sprengt die sinfonische Form auf geradezu körperlich wahrnehmbare Weise. Grenzüberschreitungen finden sich auch beim komponierenden Feuerkopf Berlioz: Er gründet seine Sinfonie „Harold en Italie“ auf eine literarische Grundlage und öffnet sie hin zu außermusikalischen Inhalten sowie anderen Kunstformen. Die Sinfonie, die nur acht Jahre nach Beethovens Opus 131 entstand, ist der hörbare Versuch, die Gattung im Geist der Romantik zeitgemäß zu denken: Nicht allein die Öffnung für Außermusikalisches machte sie revolutionär, auch die Verschränkung der Sinfonie mit einem Bratschenkonzert war aufregend und neu.

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt

Mit freundlicher Unterstützung der
Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt