Musikfest Goldberg-Variationen

Andreas Staier, Cembalo

Dienstag 22. September 2015
20:00, Mozart Saal
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Andreas Staier Cembalo

Johann Sebastian Bach Goldberg-Variationen BWV 988

19:00 Mozart Saal
Künstlergespräch mit Andreas Staier
Moderation: Jens Schubbe
Konzertende ca. 21.10 Uhr

Im Anschluss an das Konzert
gegen 21.15 Uhr im Albert Mangelsdorff Foyer:
Zum Thema "Glenn Gould"
Jens Schubbe im Gespräch mit Michael Stegemann (Musikwissenschaftler und Glenn Gould-Experte) und Stefan Piendl (SWR Classic)
Eintritt frei

Es ist längst nicht nur die intellektuelle Seite der Musik, die ihn interessiert, auch wenn Andreas Staier als Künstler gilt, der den Dingen auf den Grund geht und sich intensiv mit den Aufführungsbedingungen der jeweiligen Zeit auseinandersetzt. Die beiden berühmten Aufnahmen der Goldberg-Variationen mit Glenn Gould? Viel zu verkopft für den Cembalisten und Hammerklavier- Experten! Gould, so Staiers in einem Interview geäußerte radikale Ansicht, „tötete die Goldberg-Variationen“, weil er „beim Versuch, Perfektion zu erlangen, etwas Steriles schuf“, aus dem nichts spricht. Umso gespannter war die Fachwelt auf Staiers eigenen Zugang zu dem monumentalen Zyklus, für den sich der Musiker Zeit ließ. Als Staier vor nunmehr sechs Jahren seine Einspielung der Goldberg-Variationen vorlegte, verstand man, woran es ihm gelegen war. Staier spielte – natürlich, möchte man sagen! – auf dem zweimanualigen Cembalo, für das die Goldberg-Variationen ursprünglich geschrieben waren. Und doch klingt vieles unerhört modern in seiner Interpretation. Staier lässt die Linienführung plastisch hervortreten, er gestattet sich manches Rubato und kleine humorvolle Überzeichnungen, er geht der Lust am Ausreizen der Extreme nach und entlockt dabei dem Cembalo eine Klangfülle, die man auf dem Instrument kaum für möglich gehalten hätte.

Mit freundlicher Unterstützung der
Deutsche Bank Stiftung
und der
Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt

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